Windows 10 wird verschenkt!

Der Softwarehersteller Microsoft will sein neues Betriebssystem im ersten Jahr kostenlos verteilen. So lautet die Ankündigung auf der Keynote am 21. Januar 2015
in Redmond.

Der unmittelbare Windows-10-Vorgänger mit der Nummer 8 kam weder bei Unternehmen noch bei Privatkunden besonders gut an und blieb weit hinter den Erwartungen zurück. Bis heute sind Windows XP (mehr als 13 Jahre alt) und Windows 7 (mehr als fünf Jahre alt) laut netmarketshare.com die verbreitetsten Versionen des Betriebssystems für PCs und Laptops. Windows 8 kam demnach im Dezember 2014 zusammen mit Windows 8.1 auf rund 13,5 Prozent Marktanteil.
Aus diesem Grund will und muss Microsoft neue Wege.

Wann erscheint Windows 10?

Mit einem Release der finalen Version ist voraussichtlich nicht vor dem zweiten Halbjahr 2015 zu rechnen. Microsoft-Manager Terry Myerson erklärte man werde im Laufe der nächsten Monate weitere Neuigkeiten zu Windows 10 verkünden. Ein denkbarer Release-Zeitraum für Windows 10 ist der Oktober. Der Vorgänger Windows 8 erschien zum Beispiel am 26. Oktober 2012.

Wie viel wird Windows 10 kosten?

Einen Preis für Windows 10 wurde bis dato noch nicht genannt. Microsoft hat jedoch bekannt gegeben, dass Nutzer von Windows 7 und 8.1 sowie Besitzer eines Windows Phone 8.1-Handys im ersten Jahr kostenlos auf Windows 10 updaten können.

Es gibt mehrere Gründe für diesen von Microsoft eingeschlagenen Weg.

Zum einen ist Microsoft auf Mobilgeräten so bedeutungslos, dass viele Software-Entwickler nicht einmal daran denken, Apps für dessen Smartphones zu entwerfen. Da es beliebte Apps entweder gar nicht oder nur in veralterten Versionen gibt sind Smartphones mit einem Windows Betriebssystem entsprechend uninteressant bei den Nutzern.

Der zweite Grund für das zunächst kostenlose Betriebssystem lässt sich direkt aus dem ersten ableiten. Es macht die neue Programmplattform Windows 10 und ihre neuen Funktionen interessanter für Hersteller von Zusatzprogrammen, sogenannten Apps. Je mehr Menschen das neue Betriebssystem herunterladen, desto attraktiver wird es für App-Entwickler. Der Hintergrund: Womöglich entsteht so ein sich selbst verstärkender Kreislauf. Denn je mehr Apps es auf Windows gibt, desto interessanter wird das Betriebssystem für Konsumenten.

Der dritte Grund liegt dagegen in einer generellen Verschiebung der Geschäftsmodelle von Softwareherstellern. Dahinter steht die Idee, die Grundversion einer Software erst einmal kostenlos anzubieten und dann für Zusatzdienstleistungen oder sogenannte digitale Güter Geld zu verlangen. Auch damit hat Microsoft inzwischen Erfahrung. Vor kurzem hat das Unternehmen seine Bürosoftware Office in einer Grundversion für das Tablet iPad und die Smartphones iPhones von Apple bereitgestellt. Wer aber den vollen Funktionsumfang der Programme nutzen will, muss dafür zahlen.

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